Bist du sexuell unzufrieden?

by | Aug 23, 2019

Der Traum.

Am Anfang einer Liebesbeziehung träumen viele Paare davon, dass die Erotik und Anziehung nie ein Ende nehmen soll. Wir können uns in unseren kühnsten Träumen nicht vorstellen, dass die sexuelle Anziehung zu unserem Partner, unserer Partnerin weniger werden wird.

Und doch… nach einer gewissen Zeit, vorerst kaum spürbar, merken wir, dass die Lust aufeinander abgenommen hat. Zwar verstehen wir uns im Alltag immer noch gut, wir lieben uns sogar, aber die körperliche Nähe ist distanzierter geworden. Das lässt uns staunen, macht uns vielleicht traurig und verzweifelt. Wie können wir das wieder ändern?

Es lohnt sich, ganz offen und ehrlich mit sich selber zu sein und sich die Frage zu stellen: Ist mir die Sexualität in meiner Partnerschaft so wichtig, dass ich einen Neustart wagen will?

Erotik ist eine Frage von Entscheidung.  

Ist mir besserer Sex die Investition von Zeit wert? 

Um von der Lustlosigkeit in die Lust zu kommen, ist es nötig, dass wir unser Verhalten ändern. Wenn wir nichts tun, wird die Sexualität von selbst schlechter. Das Wollen steht im Mittelpunkt. Eine schöne, lustvolle und sinnliche Sexualität fällt nicht vom Himmel. 

Einer/eine in der Beziehung muss sich entscheiden, dass es so nicht mehr weiter geht, dass er/sie die Sexualität nicht mehr länger so hinnehmen will, wie sie im Moment ist.  

Dabei spielt die Kommunikation eine entscheidende Rolle.

Schweigend wird sich nicht viel verändern. Es braucht die Entscheidung, sich zu offenbaren, Farbe zu bekennen und das Eis zu brechen: 

  • „Was sagst du dazu, wenn wir mal Sex an einem ungewöhnlichen Ort ausprobieren würden?»
  • „Wollen wir uns über unsere Erfahrungen in der Vergangenheit erzählen?“
  • „ Sex, wie ich ihn schon immer erträumt habe… Lass uns einander einen Brief schreiben… Was hältst du davon?“

Es geht darum aktiv zu werden, den Partner, die Partnerin in das Boot zu holen und zu verführen statt einzuklagen.  Neugierig und wertschätzend sein statt zu bewerten oder gar abzuwerten. Unverbindlich anbieten statt Druck auszuüben.

Es kann vieles in Bewegung bringen, wenn wir uns offenbaren und den Wunsch äussern einander neu oder noch mehr in der Tiefe kennenzulernen. Wir kennen den Partner auswendig – denken wir…. und sind erstaunt, wie viele Facetten neu sind für uns, wenn wir uns austauschen. Wir nehmen vielleicht für uns neue und beunruhigende Seiten an unserem Partner, unserer Partnerin wahr.

Sind wir bereit?

Wie gehen wir damit um? Sind wir bereit, unser gewohntes sexuelles Repertoire zu erweitern und ein wenig über unsere Grenzen zu gehen, um Neues kennen zu lernen und neue Erfahrungen zu machen? Das birgt ein gewisses Risiko in sich, bringt aber auch neue Spannung und Prickeln in die Partnerschaft. Das heisst aber nicht etwas zu tun, das mir total gegen den Strich geht. Sondern: Ich höre auf meinen Körper und öffne mich, dehne meine Grenze ein wenig und probiere mutig etwas Neues aus. Wenn mein Körper nein sagt, dann respektiere ich meine Grenzen und kommuniziere das klar und ohne Schuldgefühle.

Die unterschiedlichen Vorstellungen und Sehnsüchte in Partnerschaften können unsere Erotik neu beleben.

Weg vom Altbekannten hin zum Neuen und noch Unbekannten.

Macht dich das neugierig? Dann probiere es aus!

Entscheidung – Unterschied – Neugier – Risiko.

Das sind die Schlagworte dazu.